Man kann sich mit den Feinheiten der exklusiven Französischen Küche auskennen, den Unterschied zwischen Scampis und Gambas erklären können und einen Bordeaux am Geruch erkennen. Aber irgendwann packt es jeden: das Verlangen nach einem guten saftigen einfachen Burger. Was mich angeht, so werde ich regelmäßig von so einem Burger-Drang übermannt und probiere mich deshalb seit Jahren durch diverse Burger-Locations nicht nur im Bochum, sondern in ganz Ruhrgebiet. Vom McDonald‘s und Burger King ganz abgesehen, kann das Ruhrgebiet stolz zahlreiche Bars und Restaurants vorweisen, die sich auf Burger spezialisiert haben. Allein im Bochumer Bermudadreieck kann jeder zweite Laden eine eigene Burger-Kreation vorweisen: ob Three Sixty oder Sausalitos – jeder erhebt Anspruch darauf, den „besten Burger der Stadt“ aufzutischen.
Update (06.02.2014):
DER BURGER-LADEN VON DEM ICH HIER BERICHTET HABE, HAT LEIDER WIEDER GESCHLOßEN. ICH HABE ABER VOR KURZEM EINE LISTE DER BESTEN BURGER IN BOCHUM ERSTELLT, UND LADE EUCH HERZLICH EIN, DEN BEITRAG DAZU ZU LESEN! ==>>
Ich finde diese Burger kann mach auf verschiedene Art und Weise bezeichnen: „gut“, „ok“, „geht so“, „essbar“, „langweilig“, „kann man essen“… Der „beste Burger“ wurde knapp 9 Kilometer vom Bochumer Bermudadreieck in Witten entdeckt und behält vorerst diese von mir vergebene „Auszeichnung“.
Der Burger-Laden heißt Hapa Haole und öffnet bereits seit drei Jahren für Gäste seine Türen. Wie alles Gute, zufällig beim Spazierenfahren entdeckt (warum bloß nicht schon früher???), sollte das Restaurant bald ausprobiert werden. Ich muss ganz ehrlich zugeben, ursprünglich wurde ich nicht von Burgern dorthin gelockt, die man hier übrigens selbst kreieren kann (aber eins nach dem anderen), sondern vom außergewöhnlichen hawaiianischen Ambiente, von der 50er Jahre Musik und den Rock’n‘Roll-Partys in der dazugehörigen Scheune am Wochenende, mit denen Hapa Haole auf seiner Website wirbt.
Als mein Mann und ich gestern um 22 Uhr vor der Tür von Hapa Haole standen, war ich mir noch nicht ganz sicher, ob das hier das Richtige war. Von außen unscheinbar, war der Laden im Inneren aber sehr interessant eingerichtet: hawaiianisches Flair wo man nur hinschaut – Blumenketten, Holzfässer, Strohlampen, exotische Flaschen, coole 50er Jahre Bilder an den Wänden und natürlich Elvis Presleys Abbildungen überall!
Wir waren die einzigen Gäste, was zum einen an der späten Stunde lag und zum anderen an der Neueröffnung von der zweiten Hapa Haole-Filiale in Müllheim. Die (sehr nette) Bedienung erzählte uns, dass die Rock’n‘Roll-Veranstaltungen und Konzerte künftig erstmals im Müllheim stattfinden werden, in Wittener Hapa Haole man aber nach wie vor die leckeren Burger genießen kann. Wir haben trotzdem einen Blick in die (leere) Veranstaltungsscheune riskiert. Ein großer geschmackvoll eingerichteter Raum mit einem Zugang zum Biergarten, einer kleinen Bühne und jeder Menge Hawaii-Feeling.
Und nun zum Essen… Man kann in Hapa Haole von der regulären Karte typisch amerikanische Gerichte, wie Chicken Nuggets, Spareribs oder einen exotischen Salat bestellen. Beim ersten Besuch würde ich aber empfehlen, einen Burger zu probieren. Dafür bekommt man einen Kugelschreiber und ein Kärtchen, auf dem man zu dem Standardburger Zusatzzutaten ankreuzen (oder wegstreichen) kann. Ich habe mir einen Mittleren Bopper Double mit den Zusatzzutaten Pickels, Käse und saftigen Jalapenos ausgesucht. Und mit Erdnussbutter… Ja, ich dachte „wenn ich schon in so einem Laden bin, wo man perverses Zeug auf einen Burger zaubern kann (geraspelte Karotten, Bananen, Mais, Nutella – insgesamt habe ich 56 Zutaten gezählt, die für mich aber nicht wirklich in Frage kamen), dann muss ich das auch mal ausprobieren. Und nach knapp 30 Minuten Wartezeit kam er – der Mittlere Bopper Double mit Erdnussbutter – und das war zweifelsohne der beste Burger meines Lebens! Groß, nein Groß ist untertrieben – riesig, saftig, würzig und lecker! Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Einen kleinen Nachteil hat aber so ein Burger – den Preis. Da man für jede zusätzliche Zutat auf dem Burger zw. 0,5€ und 1,5€ zahlen muss, wird aus einem Standardburger für knapp 9€ sehr schnell ein zwar kreativ zusammengestellter aber teuer Burger für 12-15€. Was man nicht alles für einen guten Burger macht! Es war bestimmt nicht das letzte Mal. Dass ich mir hier den Kopf darüber zerbrochen habe, welche ungewöhnliche Zusatzzutat ich auf meinen Burger packen soll.
Obacht, man kann hier nicht mit Karte zahlen. Also immer genug Bares mitnehmen!
Update (06.02.2014):
Die Filiale in Witten ist inzwischen geschlossen worden, aber die oben erwähnte Filiale in Mülheim existiert nach wie vor.
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