Willst Du nach Spanien auswandern & bist dabei, eine Pro- & Contra-Liste zu erstellen? ➔ Die ganze Wahrheit übers Auswandern nach Barcelona!
In den Zeiten des Covids-19 hat sich einiges im Bezug auf das Leben in Spanien und das Auswandern nach Spanien geändert. Deswegen wurde dieser Artikel im Frühling 2023 upgedated.
Auswandern nach Spanien – ein Traum vieler Deutscher. Doch was muss man beachten, wenn man seinen Lebensmittelpunkt in das sonnige Land am Mittelmeer verlegen möchte?
In Sachen Auswandern bin ich ein Profi: bereits 2 Male in meinem Leben habe ich das Land gewechselt. Das erste mal bin ich im Jahr 2002 als junges Mädchen nach Deutschland ausgewandert. 13 Jahre lang habe ich dort gelebt, studiert, gearbeitet, Freunde gemacht, die Sprache und die Kultur des Landes gelernt. Ich war ein gelungenes Beispiel einer erfolgreichen Integration. Und als ich endlich aufhörte, mein Heimatland die Ukraine zu vermissen und anfing, Deutschland mein Zuhause zu nennen, bereitete mir das Leben eine Überraschung vor. Ich erhielt eine Möglichkeit nach Spanien auszuwandern. Und dieses Geschenk des Lebens nahm ich dankend an. Seit 5 Jahren lebe ich in Spanien, genauer gesagt in Barcelona und versuche al das zu tun, was ich damals als junges Mädchen in Deutschland getan habe: ich arbeite, lerne die Sprache und die Kultur des Landes, ich lerne Menschen kennen, mache Freundschaften und integriere mich. Ich besuche auch hier fleißig Restaurants: wenn Ihr also Restaurant-Empfehlungen in Barcelona braucht oder Tipps zu den Barcelonas Sehenswürdigkeiten, könnt Ihr hier nachschauen oder mich per Email mal fragen. Gefällt mir das Leben hier in Spanien? Ja! Ist es einfach, ein neues Leben in der Ferne aufzubauen? Nein! Es gibt, wie bei allem, Pros und Contras und ich werde versuchen, die meisten in diesem Blogpost zu schildern.
Vor allem aber, ist es wichtig zu beachten, dass ich hier die Erfahrung des Auswanderns nach Barcelona beschreibe. Barcelona ist eine große, touristische, gut entwickelte Stadt an der Küste des Mittelmeers und das Leben hier unterscheidet sich von dem Leben in den meisten Städten Spaniens.
Aus diesem Grund sollte mein Beitrag eigentlich „Auswandern nach Barcelona: Vorteile und Nachteile“ heißen. Ich bin aber auch sehr viel in Spanien rumgereist, kenne Menschen aus Galicien, Andalusien, Madrid, Mallorca und aus den Kanarischen Inseln, deswegen kann ich auch einiges zum Leben in ganz Spanien als Auswanderer sagen 🙂
Das Wetter – eins der wichtigsten Vorteile
Das Wetter in Spanien gehört ganz klar zu den Vorteilen des Auswanderns. Was ich am Spanischen Wetter am meisten liebe, ist, dass man sich Ende August noch gar keine Sorgen darüber machen muss, dass der Sommer vorbei ist. Ist er nämlich bei weitem noch nicht. Der richtige Sommer fängt hier erst Ende Juni an und dauert bis mindestens Mitte Oktober. Ende September ist es natürlich nicht mehr so heiß wie im August, aber man kann noch entspannt die Sonne am Strand genießen und auch Nachts nur mit T-Shirt bekleidet durch die Straßen ziehen. Warum September die beste Reisezeit nach Barcelona ist, kann man hier nachlesen.
Was für mich außerdem zu den Vorteilen gehört, ist die spanische Sonne, die sich sehr selten hinter den Wolken versteckt. Ich habe 13 Jahre lang in Bochum gelebt und ich erinnere mich sehr gut an den grauen, permanent mit Wolken bedeckten Himmel. Alleine deswegen hat man oft schlechte Laune. Hier sehe ich fast jeden Tag die Sonne: ich stehe auf und die Sonne scheint, ich komme Nachmittag aus dem Büro und die Sonne scheint. Selbst am Abend auf dem Balkon kann man noch die letzten Stunden der Sonne genießen. So ein schönes Wetter rum um die Uhr kann aber auch von Nachteil sein. Ihr fragt, wie? Wenn das Wetter immer gut ist, aber man dabei nicht im Urlaub ist, sondern arbeiten muss, kann es passieren, dass man sich manchmal benachteiligt fühlt. Bei so einem schönen Wetter den ganzen Tag arbeiten und die Sonne nur aus dem Bürofenster sehen – man hat das Gefühl, dass man etwas im Leben verpasst…und zwar das schöne Wetter.
Die Arbeit in Spanien – wer suchet, der findet
Viele Menschen, die nach Spanien auswandern wollen, haben ihren Entschluss nach 1-2 Urlaubswochen in Spanien gefasst. Es geschieht meistens nach dem Motto „das Wetter war so schön, kein Stress, alle Menschen hier sind so entspannt, ich muss mein Leben ändern und nach Spanien auswandern.“ Richtig, im Urlaub ist alles immer meist entspannt und gelassen. Das entspricht natürlich nicht dem wahren Leben in Spanien. Egal wo man ist, irgendwann kehrt halt der Alltag ein.
Die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat in Spanien nachgelassen und es gibt mittlerweile immer mehr Jobangebote. Aber man sollte nicht vergessen, dass das Angebot bei weitem nicht so groß ist wie in Deutschland. Die Durchschnittslöhne bei den meisten Jobs in Spanien sind um einiges niedriger als in Deutschland. Spanien ist kein Land, wo man richtig viel Geld mit einem regulären Job verdienen kann und schon längst nicht in den Großstädten Spaniens.
Es gibt mittlerweile viele Startups in Barcelona, die auch nach deutsch sprechenden Mitarbeitern suchen. Man kann hier als Kundenbetreuer arbeiten, im Callcenter, als Projektmanager; es gibt sogar einige Stellen im Bereich des Online Marketings. Und natürlich werden zahlreiche Praktikumstellen angeboten. In Barcelona gibt es viele Studenten und Absolventen, die als billige Arbeitskräfte von vielen Unternehmen ausgenutzt werden.
Natürlich gibt es auch deutschsprachige Frisöre Ärzte, Restaurantbesitzer, Bäcker, Fleischer, Massöre, Osteopaten, Architekten, die in Spanien erfolgreich sind. Man muss aber meist in seinem Job richtig gut sein und gute Selbstwerbung machen können, wenn man nach Spanien auswandern und in seinem Beruf erfolgreich sein möchte.
Kellner und Promoter mit mehreren Sprachkenntnissen werden immer gesucht, ist aber eher ein saisonaler Job.
Das Gute an Spanien ist, dass man nach der Arbeit noch sein Leben genießen kann: mit Freunden oder Arbeitskollegen weg gehen, die Zeit draußen mit der Familie verbringen. Wobei man auch hier bei der Anstellung beachten sollte: bei vielen Unternehmen gibt es noch die so genannte „Siesta“: Eine Mittagspause zwischen 14 und 16 Uhr. Diese Arbeitszeit müssen die Angestellten aber am Abend nacharbeiten und sind deshalb erst gegen 20 Uhr aus dem Büro raus. Siesta in Spanien ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Menschen noch auf dem Feld gearbeitet haben und in der Mittagszeit dazu gezwungen waren, wegen der Mittagshitze eine Pause einzulegen. Heutzutage braucht man keine Siesta mehr mit den klimatisierten Büros, aber nicht jeder Arbeitgeber sieht es ein.
Du bist fest entschlossen nach Spanien auszuwandern? Hier findest Du einen ziemlich guten Guide:
Brauchst Du einen guten Steuerberater, der sich auf das Deutsche und Spanische Recht spezialisiert? Deventerconsulting.com – ist der beste Steuerberater in Barcelona, den ich kenne! Ich kann ich vom Herzen empfehlen.
Essen in Spanien – eine Geschmackssache
Als ich noch in Deutschland gelebt habe, träumte ich immer vom spanischen Essen: Meeresfrüchte, frischem Fisch, leckeres Gemüse, ausgefallene Tapas, Paella, Oliven, Sangria – ein Traum.
Jedes Jahr zum Weihnachten fliege ich nach Deutschland und kehre immer mit 3-4 Kilos Extragewicht auf den Hüften zurück: der Rinderbraten mit Klösen, Sauerkraut, Bratwürste, Bienenstich, Hering, Brezeln mit Butter, Obazda und Glühwein – die deutsche Küche hat mehr zu bieten als man denkt!
Im Grunde genommen, vermisst man immer etwas, was man nicht hat.
Wenn man frischen Fisch und Meeresfrüchte mag, wird man Spanien und die spanische Küche lieben. Den Fisch und alle Meeresprodukte kriegt man hier in jedem Supermarkt und um einiges günstiger als in Deutschland: zum Beispiel 2 Kg. Muscheln kriegt man in der Saison bereits für 1,5€, einen Kilo frischen Lachs für 8€, den Kilo Dorade gibt‘s für 6€, die günstigsten Gambas kosten 9€ das Kilo. Welche Fisch-Restaurants in Barcelona gut sind und wo man leckere Meeresfrüchte essen kann, könnt Ihr in diesem Blogpost nachlesen.
Die besten Meeresfrüchte- und Fisch-Restaurants in Barcelona
In Spanien gibt es Gemüse- und Obstgeschäfte an jeder Ecke, in denen man sehr günstig frisches Obst und Gemüse bekommt. Dank des guten Wetter, wird das meiste direkt in Spanien angebaut und ist deshalb vergleichsweise günstig und auch sehr lecker.
Und nun zu den Nachteilen: die Auswahl in den spanischen Supermärkten ist viel kleiner als in den Deutschen. Egal, wonach man sucht: Joghurts, Käse, Wurstsorten, halbfertige Produkte, Brot und Brötchen, Waschmittel – in Deutschland gibt es immer mehr Auswahl. Und damit nicht genug: in Deutschland sind die Preise niedriger und die Qualität oft viel besser (auch wenn in den letzten Jahren Lidl und Aldi dazu beigetragen haben dies zu ändern, vermisse ich doch oftmals die Sortimente von Rewe und Co.).
Außerdem kann man in Spanien kein Leitungswasser trinken. Wer das in Deutschland gewohnt ist, wird es in Spanien sehr vermissen. Ich habe mal nachgerechnet: unsere Familie aus 3 Personen gibt im Jahr ungefähr 800€ fürs Wasser aus.
Mein Fazit: Fisch, Meeresfrüchte, Obst und Gemüse sind besser und günstiger in Spanien. Halbfabrikate, Milchprodukte, Fertigessen und Brot – sind besser und günstiger in Deutschland.
Kriminalität in Spanien: die Besonderheiten
Ich glaube, die Unterschiede bei der Kriminalität liegen weniger am dem Unterschied zwischen Deutschland und Spanien, sondern eher bei Unterschieden zwischen Klein- und Großstädten. Ich lebe in Barcelona und natürlich ist die Kriminalität hier höher als beispielsweise in Bochum.
2 spanische Kriminalitäts-Besonderheiten möchte ich an dieser Stelle doch erwähnen.
In Spanien wird man in der Regel nicht zur Verantwortung gezogen, wenn man etwas geklaut hat, was weniger als 500€ wert ist. Das heißt, wenn man Euch auf der Straße in Barcelona das Portmonee klaut, Ihr den Bösewicht selbst überwältigt und die Polizei ruft, wird das Arschloch wieder freigelassen. Deshalb fühlen sich die Taschendiebe in Barcelona so gut und so frei. Passt immer gut auf Eure Wertsachen auf!
Das zweite große Problem in Spanien sind die so genannten „Okupas“- die Hausbesetzer. Als in den Zeiten der Wirtschaftskrise viele Menschen obdachlos geworden sind und leer stehende Häuser besetzt hatten, wurden sie vom Gesetzt toleriert. Die Gesetze, die für die damalige Lage herausgebracht wurden, haben sich bis heute aber kaum geändert.
Ich versuche hier das Ausmaß des Lächerlichen mit einem Beispiel zu veranschaulichen. Ihr kauft ein Haus auf Mallorca und nutzt es ausschließlich einmal im Jahr im Sommer für den Urlaub. Eines Tages kehrt ihr nach Mallorca und steht vor Eurem verschlossenen Haus: die Schlösse sind ausgetauscht, hier wohnt jetzt jemand anderes. Ihr ruft natürlich sofort die Polizei. Die Polizei kommt, kann aber nichts tun: die Besetzer befinden sich nämlich bereits länger als 48 Stunden im Haus – sie dürfen hier jetzt wohnen.
Was Ihr machen könnt, wenn Okupas in Ihr Haus eingezogen sind:
- gerichtlich dagegen vorgehen (der Prozess kann bis zu 2 Jahre dauern)
- hoffen und warten, bis die Besetzer selbst abhauen
- das Haus beobachten, warten bis alle das Haus verlassen, das Haus selbst besetzen, Schlosser austauschen und versuchen 48 Stunden auszuharren (jetzt seid Ihr die Besetzer)
- die Eindringlinge bezahlen, damit sie gehen
- starke Freunde rufen, die mit den Besetzern freundlich und überzeugend reden (die kann man auch anheuern)
Was Ihr nicht machen solltet, wenn Ihre Wohnung von Okupas besetzt ist:
- gewaltsam gegen die Besetzer vorgehen (die Polizei wird auf Seiten der Besetzer sein müssen)
- das Wasser und den Strom den Hausbesetzern abstellen. Das dürft Ihr nicht, besonders wenn Kinder im Haus sind. Generell, wenn Kinder und Haustiere im Spiel sind, wird es nicht einfach, die Eindringlinge rauszuschmeißen
Wenn Ihr also eine Immobilie in Spanien kaufen wollt, bevor Ihr auswandert, kümmert Euch gut um dessen Sicherheit und Unzugänglichkeit. Manchmal reicht eine einfache Kamera, die Euch eine Nachricht schickt, wenn jemand in die Wohnung eindringt. Befinden sich die Besetzer noch keine 48 Stunden in der Wohnung, werden sie von der Polizei als Einbrecher eingestuft.
Auswandern nach Spanien mit Kindern
Nach Spanien als Rentner auszuwandern oder als Student ist bestimmt viel einfacher als Berufstätiger mit Kindern. Wenn man sich dafür entschließt, nach Spanien umzuziehen, muss man nicht nur für sich Vorbereitungen treffen, sondern auch für die Kinder. Was sollte man dabei also beachten?
Auswandern nach Spanien in der Schwangerschaft
In Spanien muss man, wie in Deutschland mindestens 1 Jahr gearbeitet haben, um in den Schwangerschaftsurlaub gehen zu können. Aber den kriegt man (Frau) nur für 16 Wochen. Danach muss man entweder arbeiten gehen oder man hört auf zu arbeiten und verzichtet auf seinen Lohn. Der Vater dürfte bis vor Kurzem nur 2 Wochen mit dem Kind genießen, seit dem letzten Jahr sind es 4 Wochen geworden. Während der gesamten Zeit erhält jeder Elternteil 100% seines Gehaltes vom Staat. Die Kinder können in Spanien bereits mit 4 Monaten in die Kitas abgegeben werden, damit die Mütter auf ihre Arbeit nicht verzichten müssen.
Was für Kindergärten gibt es in Spanien?
In Spanien gibt es staatliche, private und halb staatlich, halb private Kindergärten. Die Plätze in den staatlichen Kindergärten werden im Umkreis der Anmeldung vergeben und hier gibt es oft lange Warteschlangen. Die Kosten bewegen sich meist zwischen 100€ und 200€ im Monat. In den privaten Kindergärten kriegt man aber meist einen Platz ohne Probleme. Hier muss man jedoch zwischen 400€ und 600€ für den ganzen Tag (09:00-17:00) einplanen. Ab 4 Monaten können Kinder in Spanien in Kindergärten abgegeben werden.
Anmerkung:
Ich habe noch nie gehört, dass jemand keinen Platz im Kindergarten bekommen hat oder sehr lange darauf warten musste. Das ist definitiv ein Vorteil.
Schule für das Kind in Spanien suchen
Abhängig von dem Alter des Kindes, spielt die Sozialisierung natürlich eine wichtige Rolle. Wie schnell das Kind in der Lage sein wird, sich sozialisieren zu können, hängt davon ab, wie schnell das Kind die spanische Sprache lernt. Dies gilt aber nicht für Katalonien. Denn hier wird das Kind auch noch die Katalanische Sprache lernen müssen (die meisten Fächer sind in den staatlichen Schulen nicht auf Spanisch sondern auf Katalan). Das heißt: ist Euer Kind im Schulalter und kommt es nach Barcelona oder in eine andere katalanische Stadt – muss es so schnell wie möglich 2 Fremdsprachen lernen müssen. Dies gilt natürlich nur für die öffentlichen Schulen
Deutschsprachige Schulen in Barcelona
Es gibt in Barcelona 3 Privatschulen, in denen die Fächer auf Deutsch unterrichtet werden: die DSB – Deutsche Schule in Barcelona, die Schweizer Schule und die Züricher Schule. Alle 3 sind staatlich anerkannt und machen einen guten Eindruck (ich persönlich habe alle besucht), man muss aber für diese Schulen zwischen 500€ und 800€ monatlich bezahlen.
Ach ja, und es gibt kein Kindergeld in Spanien. Jede arbeitende Frau kann die ersten 3 Jahre nach der Geburt ihres Kindes eine Art „Unterstützung“ in Höhe von 100€ beantragen. Danach ist Schluss. Jedoch gibt es auch große Unterschiede zwischen der Lohnsteuer, diese ist in Spanien um einiges niedriger als in Deutschland (etwa 25%).
Auswandern nach Spanien in Corona-Zeiten: was muss ich beachten?
Abgesehen von den üblichen Herausforderungen, die so eine Auswanderung mit sich bringt, wie Sprache lernen, eine Bleibe suchen, einen Job suchen, umziehen, das vorhandene Haushalt auflösen, einen Schulplatz für das Kind finden etc. In den Corona-Zeiten trifft man manchmal auf zusätzliche Probleme unterschiedlicher Art. Ich habe mit ein paar Familien geredet, die es gewagt haben, mitten in Pandemie nach Spanien auszuwandern.
Welche Schwierigkeiten erwarten Dich bei einer Auswanderung in der Pandemie?
- In der Corona-Zeit werden generell viel weniger Veranstaltungen organisiert als sonst, also hat man auch weniger Chancen Menschen zu treffen und sich zu integrieren. Nur so als Beispiel: allein durch verschiedene Meetup-Veranstaltungen, Nedena-Events oder gemeinsame Sport-Treffen hat man wöchentlich zahlreiche Events in Barcelona und Umgebung, auf denen man Deutsch- und Englischsprachige Menschen treffen kann. In den Pandemie-Jahren wurde die Zahl der Veranstaltungen verständlicher Weise drastisch reduziert, Diskotheken blieben größtenteils geschlossen, Café- und Restaurantaufenthalte teilweise erschwert, zum Leiden von uns allen. Am Ende bleibt man dann vielleicht doch lieber zuhause sitzen und schwelgt in Erinnerungen an die schönen Zeiten als man noch vor Coronazeiten mit Freunden daheim in Deutschland jeden Samstag die Stadt unsicher gemacht hat.
- Zieht man in eine große Stadt wie Barcelona oder Madrid, kann man damit rechnen, dass man jedes zweite Wochenende von Freunden aus Deutschland Besuch bekommt. So war es beispielsweise bei mir früher. Für Langweile hatte man keine Zeit, Action war immer angesagt. Seit Covid-19 fliegen Menschen generell weniger um die Welt und besuchen einen weniger, also fühlt man sich öfter alleine.
- Behördengänge werden mühsamer. Will man sich in einer neuen Stadt anmelden, ein Geschäft gründen oder NIE beantragen – dauert es jetzt wegen Corona alles doppelt so lange wie früher. Und glaubt mir, früher musste man schon mit unendlichen Wartezeiten rechnen.
Ich weiß, dass gerade jetzt sehr viele Menschen darüber nachdenken auszuwandern, sei es weil sie jetzt online von überall aus arbeiten können oder weil sie die Pandemie-Regelungen in Deutschland nicht akzeptieren wollen. Ich bin ein Mitglied in ungefähr 100 Facebook-Auswander-Gruppen und lese immer wieder wie leichtsinnig Menschen die Auswander-Schwierigkeiten unterschätzen. Natürlich, kann man alles schaffen, wenn man sich ein Ziel setzt und alles dafür tut, seinem Traum nachzugehen. Informiert zu sein und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen hat aber noch niemandem geschadet.
Wenn Du in Pandemie-Zeiten nach Spanien auswandern möchtest, solltest du folgendes beachten:
- Beherrsche wenigstens ein bisschen die Sprache des Landes, in das Du auswanderst. Und sobald Du da bist, lerne sie vernünftig. Heutzutage gibt es zahlreiche online Kurse oder Privatlehrer per Skype, die Dir relativ günstig die Grundkenntnisse vermitteln können. Keine Ausreden!
- Kümmere Dich um einen Job. Wenn es geht, such Dir einen ortsunabhängigen Job, den Du online verrichten kannst. So bist Du immer auf der sicheren Seite und kannst jederzeit deinen Wohnort wechseln, wenn irgendwas nicht passt.
- Lande nicht direkt in einem Vorort ohne Gleichgesinnte und jegliche Kommunikationsmöglichkeiten mit Menschen. Es sei denn Du brauchst keine Menschen um Dich herum, dann ist es natürlich in Ordnung.
- Wenn es geht, versuch nicht direkt alles in Deutschland aufzugeben, sondern erstmal eine Zeit lang in 2 Ländern zu leben. So hast Du immer noch die Möglichkeit ohne große Verluste zurückzukehren oder mal am Wochenende die alten Freuende in Deutschland zu treffen, wenn Dich die große Sehnsucht überkommt.
Hättest Du gedacht, dass Sozialisierung ein Problem für die Auswanderung darstellen könnte?
- Freunde (oder geschweige neue Menschen) kennenlernen im Alter immer schwierig, vor allem wenn man (von zu Hause aus) arbeitet, d.h. man keine Arbeitskollegen hat
- (für die Nichtfamilien) erst einmal in einer WG wohnen, um gerade in Coronazeiten eine Integrationsmöglichkeit/Anlaufstelle zu haben
- Kontakte aufbauen über Meetups, etc. Sind in Coronazeiten stark eingeschränkt, es gibt aber auch andere Formen wie Auswanderergruppen in Facebook, etc. Man kann sich ja auch draußen treffen, zusammen in ein Restaurant gehen, am Strand treffen, etc.
- Einen Plan machen für 2-3 Jahre, Ziele setzen und nicht aufgeben wenn es mal schwierig wird
Auswandern ist etwas Schönes!
Laut einer Umfrage vom Marktforschungsunternehmen Innofact, die im Auftrag von TransferWise durchgeführt wurde, träumt jeder achte Deutsche (13%) davon, dauerhaft auszuwandern. Mehr als jeder dritte Deutsche (36,5 Prozent) möchte zwar nicht für immer, aber zumindest gern für einige Monate auswandern. Mehr als drei Viertel der Deutschen könnte sich ein Leben Zeit im Ausland leben außerhalb Deutschlands vorstellen, wenn die Umstände stimmen. Besonders neugierig sind junge Deutsche: Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen (50,3 Prozent) möchte gern eine Zeit lang im Ausland leben.
Ich selbst bin bereits 2 Mal in meinem Leben ausgewandert und beide Male waren es die besten Entscheidungen meines Lebens! Ich würde es jederzeit alles wieder genauso machen. Also las dich von Deinen Zielen und Träzmen nicht abbringen, es wird bestimmt klappen, wenn Du die Auswanderung richtig angehst.
Wohin möchtest Du auswandern? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du hier in den Kommentaren oder bei Instagram @guteesser mir Deine Erfahrungen mit Auswanderung mitteilst!
Am Ende ist aus dem Blogpost „Auswandern nach Spanien: Vorteile und Nachteile“ eher ein Post „Auswandern nach Spanien: was soll ich beachten?“ geworden. Das stimmt, es gibt ziemlich viel zu beachten, wenn man auswandern will, denn nicht alles ist so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Wenn man über die Pros & Contras des Auswanderns nach Spanien schreibt, gibt es noch so viele wichtige Themen, wie die private Krankenversicherung, das Arbeitslosengeld, das Rentensystem, die Mieten, die Immobilienpreise, die Haustierhaltung, die Restaurants, die Arbeitserlaubnis, die Lebensqualität in Spanien etc. die man nicht in einen Blogpost packen kann.
Hast Du die Info, die Du gesucht hast gefunden? Ich würde mich freuen, wenn Du den Post kommentierst und mir etwas Feedback gibt’s. Wenn Du noch offene Fragen hast, kannst Du mir ebenfalls entweder hier in den Kommentaren oder per E-Mail guteessermail@gmail.com schreiben.
Wenn du dich schon immer mal auswandern wolltest, ist Spanien die perfekte Wahl. Die Sonne, das Meer und die leckere spanische Küche sind nur einige der Gründe, warum so viele Menschen nach Spanien auswandern. Ob du nun ein gemütliches Leben am Strand in Andalusien führen oder die lebendige Kultur in Madrid erkunden möchtest – in Spanien findest du garantiert dein Glück. Also worauf wartest du noch? Informiere dich jetzt über alles, was du über das Auswandern nach Spanien wissen musst!
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Was sind die ersten Schritte beim Auswandern nach Spanien?
Um nach Spanien auszuwandern, sollte man wenigsten ein bisschen die Spanische Sprache sprechen und einen Job in Aussicht haben. Noch bevor man auswandert sollte man sich im Spanischen Konsulat in Deutschland das NIE (Número de Identidad de Extranjero), die gleichzeitig die Steuernummer ist, besorgen. Weitere Tipps
Wie sind die Immobilienpreise in Spanien?
Die Immobilienpreise in Spanien hängen von der Lage, der Region und vom Zustand der Immobilie ab. In Barcelona und generell in Katalonien an der Küste kosten Häuser und Wohnungen deutlich mehr als beispielsweise in Galicien, im Norden oder im Süden Spaniens. Bis März 2020 sind die Immobilienpreise stets gestiegen, seit Covid-19 fallen sie.
Wie lerne ich am schnellsten die Spanische Sprache?
Jede Methode hat seine Vorteile und Nachteile. In einem Sprachkurs, beispielsweise, lernt man Menschen kenn, man unterhält sich viel und so fängt man ziemlich schnell an zu reden. In einem Privatunterricht bekommt man individuelle Betreuung und der Lernstoff kann so oft wiederholt werden, wie man es braucht. Spanisches Fernsehen schauen, diverse Apps, Tandem-Gruppen – es gibt so viele Möglichkeiten! Weitere Tipps für Auswanderer nach Spanien.
Wie sucht man eine Wohnung oder ein Zimmer in Barcelona?
Es gibt bestimmte Facebook- and WhatsApp-Gruppen für Deutschsprachige in Barcelona und in Spanien – hier kann man es auf jeden Fall versuchen. Es gibt auch spezielle Apps/Webseiten für die Wohnungssuche in Spanien: Idealista, Fotocasa, Badi. Mehr Tipps für Auswanderer nach Spanien
Willst Du nach Spanien auswandern & bist dabei, eine Pro- & Contra-Liste zu erstellen? ➔ Die ganze Wahrheit übers Auswandern nach Barcelona!
In den Zeiten des Covids-19 hat sich einiges im Bezug auf das Leben in Spanien und das Auswandern nach Spanien geändert. Deswegen wurde dieser Artikel im Frühling 2023 upgedated.
Auswandern nach Spanien – ein Traum vieler Deutscher. Doch was muss man beachten, wenn man seinen Lebensmittelpunkt in das sonnige Land am Mittelmeer verlegen möchte?
In Sachen Auswandern bin ich ein Profi: bereits 2 Male in meinem Leben habe ich das Land gewechselt. Das erste mal bin ich im Jahr 2002 als junges Mädchen nach Deutschland ausgewandert. 13 Jahre lang habe ich dort gelebt, studiert, gearbeitet, Freunde gemacht, die Sprache und die Kultur des Landes gelernt. Ich war ein gelungenes Beispiel einer erfolgreichen Integration. Und als ich endlich aufhörte, mein Heimatland die Ukraine zu vermissen und anfing, Deutschland mein Zuhause zu nennen, bereitete mir das Leben eine Überraschung vor. Ich erhielt eine Möglichkeit nach Spanien auszuwandern. Und dieses Geschenk des Lebens nahm ich dankend an. Seit 5 Jahren lebe ich in Spanien, genauer gesagt in Barcelona und versuche al das zu tun, was ich damals als junges Mädchen in Deutschland getan habe: ich arbeite, lerne die Sprache und die Kultur des Landes, ich lerne Menschen kennen, mache Freundschaften und integriere mich. Ich besuche auch hier fleißig Restaurants: wenn Ihr also Restaurant-Empfehlungen in Barcelona braucht oder Tipps zu den Barcelonas Sehenswürdigkeiten, könnt Ihr hier nachschauen oder mich per Email mal fragen. Gefällt mir das Leben hier in Spanien? Ja! Ist es einfach, ein neues Leben in der Ferne aufzubauen? Nein! Es gibt, wie bei allem, Pros und Contras und ich werde versuchen, die meisten in diesem Blogpost zu schildern.
Vor allem aber, ist es wichtig zu beachten, dass ich hier die Erfahrung des Auswanderns nach Barcelona beschreibe. Barcelona ist eine große, touristische, gut entwickelte Stadt an der Küste des Mittelmeers und das Leben hier unterscheidet sich von dem Leben in den meisten Städten Spaniens.
Aus diesem Grund sollte mein Beitrag eigentlich „Auswandern nach Barcelona: Vorteile und Nachteile“ heißen. Ich bin aber auch sehr viel in Spanien rumgereist, kenne Menschen aus Galicien, Andalusien, Madrid, Mallorca und aus den Kanarischen Inseln, deswegen kann ich auch einiges zum Leben in ganz Spanien als Auswanderer sagen 🙂
Das Wetter – eins der wichtigsten Vorteile
Das Wetter in Spanien gehört ganz klar zu den Vorteilen des Auswanderns. Was ich am Spanischen Wetter am meisten liebe, ist, dass man sich Ende August noch gar keine Sorgen darüber machen muss, dass der Sommer vorbei ist. Ist er nämlich bei weitem noch nicht. Der richtige Sommer fängt hier erst Ende Juni an und dauert bis mindestens Mitte Oktober. Ende September ist es natürlich nicht mehr so heiß wie im August, aber man kann noch entspannt die Sonne am Strand genießen und auch Nachts nur mit T-Shirt bekleidet durch die Straßen ziehen. Warum September die beste Reisezeit nach Barcelona ist, kann man hier nachlesen.
Was für mich außerdem zu den Vorteilen gehört, ist die spanische Sonne, die sich sehr selten hinter den Wolken versteckt. Ich habe 13 Jahre lang in Bochum gelebt und ich erinnere mich sehr gut an den grauen, permanent mit Wolken bedeckten Himmel. Alleine deswegen hat man oft schlechte Laune. Hier sehe ich fast jeden Tag die Sonne: ich stehe auf und die Sonne scheint, ich komme Nachmittag aus dem Büro und die Sonne scheint. Selbst am Abend auf dem Balkon kann man noch die letzten Stunden der Sonne genießen. So ein schönes Wetter rum um die Uhr kann aber auch von Nachteil sein. Ihr fragt, wie? Wenn das Wetter immer gut ist, aber man dabei nicht im Urlaub ist, sondern arbeiten muss, kann es passieren, dass man sich manchmal benachteiligt fühlt. Bei so einem schönen Wetter den ganzen Tag arbeiten und die Sonne nur aus dem Bürofenster sehen – man hat das Gefühl, dass man etwas im Leben verpasst…und zwar das schöne Wetter.
Die Arbeit in Spanien – wer suchet, der findet
Viele Menschen, die nach Spanien auswandern wollen, haben ihren Entschluss nach 1-2 Urlaubswochen in Spanien gefasst. Es geschieht meistens nach dem Motto „das Wetter war so schön, kein Stress, alle Menschen hier sind so entspannt, ich muss mein Leben ändern und nach Spanien auswandern.“ Richtig, im Urlaub ist alles immer meist entspannt und gelassen. Das entspricht natürlich nicht dem wahren Leben in Spanien. Egal wo man ist, irgendwann kehrt halt der Alltag ein.
Die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat in Spanien nachgelassen und es gibt mittlerweile immer mehr Jobangebote. Aber man sollte nicht vergessen, dass das Angebot bei weitem nicht so groß ist wie in Deutschland. Die Durchschnittslöhne bei den meisten Jobs in Spanien sind um einiges niedriger als in Deutschland. Spanien ist kein Land, wo man richtig viel Geld mit einem regulären Job verdienen kann und schon längst nicht in den Großstädten Spaniens.
Es gibt mittlerweile viele Startups in Barcelona, die auch nach deutsch sprechenden Mitarbeitern suchen. Man kann hier als Kundenbetreuer arbeiten, im Callcenter, als Projektmanager; es gibt sogar einige Stellen im Bereich des Online Marketings. Und natürlich werden zahlreiche Praktikumstellen angeboten. In Barcelona gibt es viele Studenten und Absolventen, die als billige Arbeitskräfte von vielen Unternehmen ausgenutzt werden.
Natürlich gibt es auch deutschsprachige Frisöre Ärzte, Restaurantbesitzer, Bäcker, Fleischer, Massöre, Osteopaten, Architekten, die in Spanien erfolgreich sind. Man muss aber meist in seinem Job richtig gut sein und gute Selbstwerbung machen können, wenn man nach Spanien auswandern und in seinem Beruf erfolgreich sein möchte.
Kellner und Promoter mit mehreren Sprachkenntnissen werden immer gesucht, ist aber eher ein saisonaler Job.
Das Gute an Spanien ist, dass man nach der Arbeit noch sein Leben genießen kann: mit Freunden oder Arbeitskollegen weg gehen, die Zeit draußen mit der Familie verbringen. Wobei man auch hier bei der Anstellung beachten sollte: bei vielen Unternehmen gibt es noch die so genannte „Siesta“: Eine Mittagspause zwischen 14 und 16 Uhr. Diese Arbeitszeit müssen die Angestellten aber am Abend nacharbeiten und sind deshalb erst gegen 20 Uhr aus dem Büro raus. Siesta in Spanien ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Menschen noch auf dem Feld gearbeitet haben und in der Mittagszeit dazu gezwungen waren, wegen der Mittagshitze eine Pause einzulegen. Heutzutage braucht man keine Siesta mehr mit den klimatisierten Büros, aber nicht jeder Arbeitgeber sieht es ein.
Du bist fest entschlossen nach Spanien auszuwandern? Hier findest Du einen ziemlich guten Guide:
Brauchst Du einen guten Steuerberater, der sich auf das Deutsche und Spanische Recht spezialisiert? Deventerconsulting.com – ist der beste Steuerberater in Barcelona, den ich kenne! Ich kann ich vom Herzen empfehlen.
Essen in Spanien – eine Geschmackssache
Als ich noch in Deutschland gelebt habe, träumte ich immer vom spanischen Essen: Meeresfrüchte, frischem Fisch, leckeres Gemüse, ausgefallene Tapas, Paella, Oliven, Sangria – ein Traum.
Jedes Jahr zum Weihnachten fliege ich nach Deutschland und kehre immer mit 3-4 Kilos Extragewicht auf den Hüften zurück: der Rinderbraten mit Klösen, Sauerkraut, Bratwürste, Bienenstich, Hering, Brezeln mit Butter, Obazda und Glühwein – die deutsche Küche hat mehr zu bieten als man denkt!
Im Grunde genommen, vermisst man immer etwas, was man nicht hat.
Wenn man frischen Fisch und Meeresfrüchte mag, wird man Spanien und die spanische Küche lieben. Den Fisch und alle Meeresprodukte kriegt man hier in jedem Supermarkt und um einiges günstiger als in Deutschland: zum Beispiel 2 Kg. Muscheln kriegt man in der Saison bereits für 1,5€, einen Kilo frischen Lachs für 8€, den Kilo Dorade gibt‘s für 6€, die günstigsten Gambas kosten 9€ das Kilo. Welche Fisch-Restaurants in Barcelona gut sind und wo man leckere Meeresfrüchte essen kann, könnt Ihr in diesem Blogpost nachlesen.
Die besten Meeresfrüchte- und Fisch-Restaurants in Barcelona
In Spanien gibt es Gemüse- und Obstgeschäfte an jeder Ecke, in denen man sehr günstig frisches Obst und Gemüse bekommt. Dank des guten Wetter, wird das meiste direkt in Spanien angebaut und ist deshalb vergleichsweise günstig und auch sehr lecker.
Und nun zu den Nachteilen: die Auswahl in den spanischen Supermärkten ist viel kleiner als in den Deutschen. Egal, wonach man sucht: Joghurts, Käse, Wurstsorten, halbfertige Produkte, Brot und Brötchen, Waschmittel – in Deutschland gibt es immer mehr Auswahl. Und damit nicht genug: in Deutschland sind die Preise niedriger und die Qualität oft viel besser (auch wenn in den letzten Jahren Lidl und Aldi dazu beigetragen haben dies zu ändern, vermisse ich doch oftmals die Sortimente von Rewe und Co.).
Außerdem kann man in Spanien kein Leitungswasser trinken. Wer das in Deutschland gewohnt ist, wird es in Spanien sehr vermissen. Ich habe mal nachgerechnet: unsere Familie aus 3 Personen gibt im Jahr ungefähr 800€ fürs Wasser aus.
Mein Fazit: Fisch, Meeresfrüchte, Obst und Gemüse sind besser und günstiger in Spanien. Halbfabrikate, Milchprodukte, Fertigessen und Brot – sind besser und günstiger in Deutschland.
Kriminalität in Spanien: die Besonderheiten
Ich glaube, die Unterschiede bei der Kriminalität liegen weniger am dem Unterschied zwischen Deutschland und Spanien, sondern eher bei Unterschieden zwischen Klein- und Großstädten. Ich lebe in Barcelona und natürlich ist die Kriminalität hier höher als beispielsweise in Bochum.
2 spanische Kriminalitäts-Besonderheiten möchte ich an dieser Stelle doch erwähnen.
In Spanien wird man in der Regel nicht zur Verantwortung gezogen, wenn man etwas geklaut hat, was weniger als 500€ wert ist. Das heißt, wenn man Euch auf der Straße in Barcelona das Portmonee klaut, Ihr den Bösewicht selbst überwältigt und die Polizei ruft, wird das Arschloch wieder freigelassen. Deshalb fühlen sich die Taschendiebe in Barcelona so gut und so frei. Passt immer gut auf Eure Wertsachen auf!
Das zweite große Problem in Spanien sind die so genannten „Okupas“- die Hausbesetzer. Als in den Zeiten der Wirtschaftskrise viele Menschen obdachlos geworden sind und leer stehende Häuser besetzt hatten, wurden sie vom Gesetzt toleriert. Die Gesetze, die für die damalige Lage herausgebracht wurden, haben sich bis heute aber kaum geändert.
Ich versuche hier das Ausmaß des Lächerlichen mit einem Beispiel zu veranschaulichen. Ihr kauft ein Haus auf Mallorca und nutzt es ausschließlich einmal im Jahr im Sommer für den Urlaub. Eines Tages kehrt ihr nach Mallorca und steht vor Eurem verschlossenen Haus: die Schlösse sind ausgetauscht, hier wohnt jetzt jemand anderes. Ihr ruft natürlich sofort die Polizei. Die Polizei kommt, kann aber nichts tun: die Besetzer befinden sich nämlich bereits länger als 48 Stunden im Haus – sie dürfen hier jetzt wohnen.
Was Ihr machen könnt, wenn Okupas in Ihr Haus eingezogen sind:
- gerichtlich dagegen vorgehen (der Prozess kann bis zu 2 Jahre dauern)
- hoffen und warten, bis die Besetzer selbst abhauen
- das Haus beobachten, warten bis alle das Haus verlassen, das Haus selbst besetzen, Schlosser austauschen und versuchen 48 Stunden auszuharren (jetzt seid Ihr die Besetzer)
- die Eindringlinge bezahlen, damit sie gehen
- starke Freunde rufen, die mit den Besetzern freundlich und überzeugend reden (die kann man auch anheuern)
Was Ihr nicht machen solltet, wenn Ihre Wohnung von Okupas besetzt ist:
- gewaltsam gegen die Besetzer vorgehen (die Polizei wird auf Seiten der Besetzer sein müssen)
- das Wasser und den Strom den Hausbesetzern abstellen. Das dürft Ihr nicht, besonders wenn Kinder im Haus sind. Generell, wenn Kinder und Haustiere im Spiel sind, wird es nicht einfach, die Eindringlinge rauszuschmeißen
Wenn Ihr also eine Immobilie in Spanien kaufen wollt, bevor Ihr auswandert, kümmert Euch gut um dessen Sicherheit und Unzugänglichkeit. Manchmal reicht eine einfache Kamera, die Euch eine Nachricht schickt, wenn jemand in die Wohnung eindringt. Befinden sich die Besetzer noch keine 48 Stunden in der Wohnung, werden sie von der Polizei als Einbrecher eingestuft.
Auswandern nach Spanien mit Kindern
Nach Spanien als Rentner auszuwandern oder als Student ist bestimmt viel einfacher als Berufstätiger mit Kindern. Wenn man sich dafür entschließt, nach Spanien umzuziehen, muss man nicht nur für sich Vorbereitungen treffen, sondern auch für die Kinder. Was sollte man dabei also beachten?
Auswandern nach Spanien in der Schwangerschaft
In Spanien muss man, wie in Deutschland mindestens 1 Jahr gearbeitet haben, um in den Schwangerschaftsurlaub gehen zu können. Aber den kriegt man (Frau) nur für 16 Wochen. Danach muss man entweder arbeiten gehen oder man hört auf zu arbeiten und verzichtet auf seinen Lohn. Der Vater dürfte bis vor Kurzem nur 2 Wochen mit dem Kind genießen, seit dem letzten Jahr sind es 4 Wochen geworden. Während der gesamten Zeit erhält jeder Elternteil 100% seines Gehaltes vom Staat. Die Kinder können in Spanien bereits mit 4 Monaten in die Kitas abgegeben werden, damit die Mütter auf ihre Arbeit nicht verzichten müssen.
Was für Kindergärten gibt es in Spanien?
In Spanien gibt es staatliche, private und halb staatlich, halb private Kindergärten. Die Plätze in den staatlichen Kindergärten werden im Umkreis der Anmeldung vergeben und hier gibt es oft lange Warteschlangen. Die Kosten bewegen sich meist zwischen 100€ und 200€ im Monat. In den privaten Kindergärten kriegt man aber meist einen Platz ohne Probleme. Hier muss man jedoch zwischen 400€ und 600€ für den ganzen Tag (09:00-17:00) einplanen. Ab 4 Monaten können Kinder in Spanien in Kindergärten abgegeben werden.
Anmerkung:
Ich habe noch nie gehört, dass jemand keinen Platz im Kindergarten bekommen hat oder sehr lange darauf warten musste. Das ist definitiv ein Vorteil.
Schule für das Kind in Spanien suchen
Abhängig von dem Alter des Kindes, spielt die Sozialisierung natürlich eine wichtige Rolle. Wie schnell das Kind in der Lage sein wird, sich sozialisieren zu können, hängt davon ab, wie schnell das Kind die spanische Sprache lernt. Dies gilt aber nicht für Katalonien. Denn hier wird das Kind auch noch die Katalanische Sprache lernen müssen (die meisten Fächer sind in den staatlichen Schulen nicht auf Spanisch sondern auf Katalan). Das heißt: ist Euer Kind im Schulalter und kommt es nach Barcelona oder in eine andere katalanische Stadt – muss es so schnell wie möglich 2 Fremdsprachen lernen müssen. Dies gilt natürlich nur für die öffentlichen Schulen
Deutschsprachige Schulen in Barcelona
Es gibt in Barcelona 3 Privatschulen, in denen die Fächer auf Deutsch unterrichtet werden: die DSB – Deutsche Schule in Barcelona, die Schweizer Schule und die Züricher Schule. Alle 3 sind staatlich anerkannt und machen einen guten Eindruck (ich persönlich habe alle besucht), man muss aber für diese Schulen zwischen 500€ und 800€ monatlich bezahlen.
Ach ja, und es gibt kein Kindergeld in Spanien. Jede arbeitende Frau kann die ersten 3 Jahre nach der Geburt ihres Kindes eine Art „Unterstützung“ in Höhe von 100€ beantragen. Danach ist Schluss. Jedoch gibt es auch große Unterschiede zwischen der Lohnsteuer, diese ist in Spanien um einiges niedriger als in Deutschland (etwa 25%).
Auswandern nach Spanien in Corona-Zeiten: was muss ich beachten?
Abgesehen von den üblichen Herausforderungen, die so eine Auswanderung mit sich bringt, wie Sprache lernen, eine Bleibe suchen, einen Job suchen, umziehen, das vorhandene Haushalt auflösen, einen Schulplatz für das Kind finden etc. In den Corona-Zeiten trifft man manchmal auf zusätzliche Probleme unterschiedlicher Art. Ich habe mit ein paar Familien geredet, die es gewagt haben, mitten in Pandemie nach Spanien auszuwandern.
Welche Schwierigkeiten erwarten Dich bei einer Auswanderung in der Pandemie?
- In der Corona-Zeit werden generell viel weniger Veranstaltungen organisiert als sonst, also hat man auch weniger Chancen Menschen zu treffen und sich zu integrieren. Nur so als Beispiel: allein durch verschiedene Meetup-Veranstaltungen, Nedena-Events oder gemeinsame Sport-Treffen hat man wöchentlich zahlreiche Events in Barcelona und Umgebung, auf denen man Deutsch- und Englischsprachige Menschen treffen kann. In den Pandemie-Jahren wurde die Zahl der Veranstaltungen verständlicher Weise drastisch reduziert, Diskotheken blieben größtenteils geschlossen, Café- und Restaurantaufenthalte teilweise erschwert, zum Leiden von uns allen. Am Ende bleibt man dann vielleicht doch lieber zuhause sitzen und schwelgt in Erinnerungen an die schönen Zeiten als man noch vor Coronazeiten mit Freunden daheim in Deutschland jeden Samstag die Stadt unsicher gemacht hat.
- Zieht man in eine große Stadt wie Barcelona oder Madrid, kann man damit rechnen, dass man jedes zweite Wochenende von Freunden aus Deutschland Besuch bekommt. So war es beispielsweise bei mir früher. Für Langweile hatte man keine Zeit, Action war immer angesagt. Seit Covid-19 fliegen Menschen generell weniger um die Welt und besuchen einen weniger, also fühlt man sich öfter alleine.
- Behördengänge werden mühsamer. Will man sich in einer neuen Stadt anmelden, ein Geschäft gründen oder NIE beantragen – dauert es jetzt wegen Corona alles doppelt so lange wie früher. Und glaubt mir, früher musste man schon mit unendlichen Wartezeiten rechnen.
Ich weiß, dass gerade jetzt sehr viele Menschen darüber nachdenken auszuwandern, sei es weil sie jetzt online von überall aus arbeiten können oder weil sie die Pandemie-Regelungen in Deutschland nicht akzeptieren wollen. Ich bin ein Mitglied in ungefähr 100 Facebook-Auswander-Gruppen und lese immer wieder wie leichtsinnig Menschen die Auswander-Schwierigkeiten unterschätzen. Natürlich, kann man alles schaffen, wenn man sich ein Ziel setzt und alles dafür tut, seinem Traum nachzugehen. Informiert zu sein und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen hat aber noch niemandem geschadet.
Wenn Du in Pandemie-Zeiten nach Spanien auswandern möchtest, solltest du folgendes beachten:
- Beherrsche wenigstens ein bisschen die Sprache des Landes, in das Du auswanderst. Und sobald Du da bist, lerne sie vernünftig. Heutzutage gibt es zahlreiche online Kurse oder Privatlehrer per Skype, die Dir relativ günstig die Grundkenntnisse vermitteln können. Keine Ausreden!
- Kümmere Dich um einen Job. Wenn es geht, such Dir einen ortsunabhängigen Job, den Du online verrichten kannst. So bist Du immer auf der sicheren Seite und kannst jederzeit deinen Wohnort wechseln, wenn irgendwas nicht passt.
- Lande nicht direkt in einem Vorort ohne Gleichgesinnte und jegliche Kommunikationsmöglichkeiten mit Menschen. Es sei denn Du brauchst keine Menschen um Dich herum, dann ist es natürlich in Ordnung.
- Wenn es geht, versuch nicht direkt alles in Deutschland aufzugeben, sondern erstmal eine Zeit lang in 2 Ländern zu leben. So hast Du immer noch die Möglichkeit ohne große Verluste zurückzukehren oder mal am Wochenende die alten Freuende in Deutschland zu treffen, wenn Dich die große Sehnsucht überkommt.
Hättest Du gedacht, dass Sozialisierung ein Problem für die Auswanderung darstellen könnte?
- Freunde (oder geschweige neue Menschen) kennenlernen im Alter immer schwierig, vor allem wenn man (von zu Hause aus) arbeitet, d.h. man keine Arbeitskollegen hat
- (für die Nichtfamilien) erst einmal in einer WG wohnen, um gerade in Coronazeiten eine Integrationsmöglichkeit/Anlaufstelle zu haben
- Kontakte aufbauen über Meetups, etc. Sind in Coronazeiten stark eingeschränkt, es gibt aber auch andere Formen wie Auswanderergruppen in Facebook, etc. Man kann sich ja auch draußen treffen, zusammen in ein Restaurant gehen, am Strand treffen, etc.
- Einen Plan machen für 2-3 Jahre, Ziele setzen und nicht aufgeben wenn es mal schwierig wird
Auswandern ist etwas Schönes!
Laut einer Umfrage vom Marktforschungsunternehmen Innofact, die im Auftrag von TransferWise durchgeführt wurde, träumt jeder achte Deutsche (13%) davon, dauerhaft auszuwandern. Mehr als jeder dritte Deutsche (36,5 Prozent) möchte zwar nicht für immer, aber zumindest gern für einige Monate auswandern. Mehr als drei Viertel der Deutschen könnte sich ein Leben Zeit im Ausland leben außerhalb Deutschlands vorstellen, wenn die Umstände stimmen. Besonders neugierig sind junge Deutsche: Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen (50,3 Prozent) möchte gern eine Zeit lang im Ausland leben.
Ich selbst bin bereits 2 Mal in meinem Leben ausgewandert und beide Male waren es die besten Entscheidungen meines Lebens! Ich würde es jederzeit alles wieder genauso machen. Also las dich von Deinen Zielen und Träzmen nicht abbringen, es wird bestimmt klappen, wenn Du die Auswanderung richtig angehst.
Wohin möchtest Du auswandern? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du hier in den Kommentaren oder bei Instagram @guteesser mir Deine Erfahrungen mit Auswanderung mitteilst!
Am Ende ist aus dem Blogpost „Auswandern nach Spanien: Vorteile und Nachteile“ eher ein Post „Auswandern nach Spanien: was soll ich beachten?“ geworden. Das stimmt, es gibt ziemlich viel zu beachten, wenn man auswandern will, denn nicht alles ist so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Wenn man über die Pros & Contras des Auswanderns nach Spanien schreibt, gibt es noch so viele wichtige Themen, wie die private Krankenversicherung, das Arbeitslosengeld, das Rentensystem, die Mieten, die Immobilienpreise, die Haustierhaltung, die Restaurants, die Arbeitserlaubnis, die Lebensqualität in Spanien etc. die man nicht in einen Blogpost packen kann.
Hast Du die Info, die Du gesucht hast gefunden? Ich würde mich freuen, wenn Du den Post kommentierst und mir etwas Feedback gibt’s. Wenn Du noch offene Fragen hast, kannst Du mir ebenfalls entweder hier in den Kommentaren oder per E-Mail guteessermail@gmail.com schreiben.
Wenn du dich schon immer mal auswandern wolltest, ist Spanien die perfekte Wahl. Die Sonne, das Meer und die leckere spanische Küche sind nur einige der Gründe, warum so viele Menschen nach Spanien auswandern. Ob du nun ein gemütliches Leben am Strand in Andalusien führen oder die lebendige Kultur in Madrid erkunden möchtest – in Spanien findest du garantiert dein Glück. Also worauf wartest du noch? Informiere dich jetzt über alles, was du über das Auswandern nach Spanien wissen musst!
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Was sind die ersten Schritte beim Auswandern nach Spanien?
Um nach Spanien auszuwandern, sollte man wenigsten ein bisschen die Spanische Sprache sprechen und einen Job in Aussicht haben. Noch bevor man auswandert sollte man sich im Spanischen Konsulat in Deutschland das NIE (Número de Identidad de Extranjero), die gleichzeitig die Steuernummer ist, besorgen. Weitere Tipps
Wie sind die Immobilienpreise in Spanien?
Die Immobilienpreise in Spanien hängen von der Lage, der Region und vom Zustand der Immobilie ab. In Barcelona und generell in Katalonien an der Küste kosten Häuser und Wohnungen deutlich mehr als beispielsweise in Galicien, im Norden oder im Süden Spaniens. Bis März 2020 sind die Immobilienpreise stets gestiegen, seit Covid-19 fallen sie.
Wie lerne ich am schnellsten die Spanische Sprache?
Jede Methode hat seine Vorteile und Nachteile. In einem Sprachkurs, beispielsweise, lernt man Menschen kenn, man unterhält sich viel und so fängt man ziemlich schnell an zu reden. In einem Privatunterricht bekommt man individuelle Betreuung und der Lernstoff kann so oft wiederholt werden, wie man es braucht. Spanisches Fernsehen schauen, diverse Apps, Tandem-Gruppen – es gibt so viele Möglichkeiten! Weitere Tipps für Auswanderer nach Spanien.
Wie sucht man eine Wohnung oder ein Zimmer in Barcelona?
Es gibt bestimmte Facebook- and WhatsApp-Gruppen für Deutschsprachige in Barcelona und in Spanien – hier kann man es auf jeden Fall versuchen. Es gibt auch spezielle Apps/Webseiten für die Wohnungssuche in Spanien: Idealista, Fotocasa, Badi. Mehr Tipps für Auswanderer nach Spanien