Was DU vor Deiner Auswanderung nach Spanien beachten muss
„Soll ich nach Spanien auswandern? Aber wo soll man überhaupt anfangen?““ – Wenn Du Dir mindestens einmal diese Frage gestellt hast, wird dieser Artikel für Dich sehr nützlich sein. In diesem Blogpost habe ich alle möglichen Informationen und Tipps für die angehenden Auswanderer zusammengefasst, damit Ihr es leichter habt.
Als ich nach meiner eigenen Auswanderung meinen ersten Artikel zum Thema „Auswandern nach Spanien: Nachteile und Vorteile“ geschrieben habe, merkte ich das wachsende Interesse in Deutschland an diesem Thema. Und gleichzeitig, wie viele Fragen Menschen dazu haben: Leser haben meine Beiträge kommentiert, mir bei Instagram Fragen gestellt, mir E-Mails geschrieben.
Wenn Du also wissen möchtest, wie das Leben als Deutscher (oder Deutschsprachiger) in Spanien so läuft und was Du vor Deiner Auswanderung unbedingt beachten solltest, mach es Dir bequem und viel Spaß beim Lesen!
Einreise nach Spanien – was muss man beachten?
Das Wichtigste kommt zuerst: die Einreisebestimmungen für Spanien. Was braucht man als Deutscher um nach Spanien einzureisen und um hier zu bleiben?
Um nach Spanien legal einreisen zu dürfen, musst Du mindestens eines dieser Dokumente dabei haben:
- Personalausweis
- Reisepass
Das heißt, Du kannst theoretisch schon morgen dir deinen Personalausweis schnappen und nach Spanien reisen, um hier „Probe zu leben“. Die nächsten 3 Monate kannst Du hier leben, ohne Dich aus Deutschland abmelden und in Spanien anmelden zu müssen.
In Spanien gilt eine gesetzliche Meldepflicht genauso wie in Deutschland, wenn man sich länger als 3 Monate im Land aufhält.
Solltest Du ein Nicht-EU-Bürger sein, gelten andere Einreisebestimmungen nach Spanien. Bitte erkundige Dich auf der Website des Außenministeriums Deines Landes.
Welche Dokumente benötigt man, um in Spanien langfristig zu bleiben?
Hast Du Dich bereits entschieden in Spanien dauerhaft niederzulassen, wirst Du folgende Dokumente brauchen:
- NIE-Nummer ist eine Nummer zur Identifizierung von Ausländern (número de identificación para extranjeros). Die NIE dient als Steuernummer für Ausländer und bleibt Dir Dein Leben lang oder solange Du in Spanien bleibst. Eine NIE kannst Du entweder vor Ort bei der Polizei besorgen oder vor Deiner Einreise nach Spanien in einem Konsulat.
MEIN TIPP für NIE falls Du nach Barcelona auswanderst: es ist oft sehr schwer einen Termin für NIE in Barcelona zu bekommen. Ich kenne Menschen, die es monatelang versucht haben. Es gibt aber „spezielle Unternehmen“, die für eine kleine Gebühr den ganzen Papierkram für Dich erledigen. Google einfach nach „NIE in Barcelona beantragen“ und schon bekommst Du eine Liste an Unternehmen, die sich darum kümmern und Du sparst sehr viel Zeit und Kopfschmerzen.
- Empadronamiento – ist die Anmeldung des Wohnsitzes in das Melderegister („padrón municipal“) der Gemeinde, wo alle Einwohner, die sich gewöhnlich in einer Gemeinde aufhalten, verzeichnet sind. Im Allgemeinen nennt man die Meldebescheinigung bzw. der Meldezettel auch als „empadronamiento“. Sie dient als Nachweis für den Wohnsitz in Spanien und sie bestätigt Sie als Einwohner der Gemeinde. Diese kann sehr einfach beim zuständigen „Ayuntamiento“ (Gemeindeamt, Rathaus) beantragt werden.
- Numero de seguridad social – Sozialversicherungsnummer braucht man, wenn man einen Job in Spanien hat.
- Führerschein in einen Spanischen umschreiben lassen muss man erst nach 2 Jahren Aufenthalt in Spanien
- Gesetzliche Krankenversicherung für Dich und Deine Kinder bekommst Du mit der Sozialversicherungsnummer. Du musst aber trotzdem noch eine Karte beantragen – geht bei CAP Deiner Stadt.
Auswandern nach Spanien: Vorteile auf einen Blick
Was sind die Vorteile einer Auswanderung nach Spanien oder wieso sollte man überhaupt als Deutscher in Spanien leben wollen? Hier kann ich natürlich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Jeder hat seine eigenen Gründe, warum man auswandern will.
Meine persönlichen Highlights, die FÜR das Leben in Spanien sprechen:
- Das Wetter in Spanien gehört ganz klar zu den Vorteilen des Auswanderns. Was ich am spanischen Wetter am meisten liebe, ist, dass man sich Ende August noch gar keine Sorgen darüber machen muss, dass der Sommer vorbei ist. Ist er nämlich bei weitem noch nicht. Der richtige Sommer fängt hier erst Ende Juni an und dauert mindestens bis Mitte Oktober. Manchmal laufen wir sogar noch im Dezember mit T-Shirts herum.
- Dauerhaft blauer Himmel. Jeden Morgen aufzuwachen und den blauen Himmel statt Wolken sehen, ist ein Segen und steigert Glücksgefühle.
- Am Meer leben – für alle Meeres Liebhaber ist es einer der wichtigsten Gründe, um nach Spanien auszuwandern. Eben am Wochenende einen kurzen Ausflug zum Strand um mit den Kindern zu unternehmen, in einem Chiringuito am Meer abends mit Freunden etwas trinken oder einfach morgens am Strand entlang joggen – unbezahlbar.
- Das leckere Essen: ob frischer Fisch, günstige Meeresfrüchte, Obst und Gemüse, das beste Olivenöl – alles schmeckt lecker und gehört täglich bei mir auf den Tisch.
- Atemberaubende Urlaubsorte – ich habe mal ausgerechnet, dass wir nie wieder Spanien verlassen müssten und trotzdem jedes Jahr einen anderen schönen Ort in Spanien im Urlaub besuchen könnten: ob Meer, Berge, Aktivitäten für Kinder, Architektur, Sehenswürdigkeiten, Weinproben, Ausgrabungsstätten – jede Region in Spanien bietet etwas Interessantes. Und im Winter fliegt man einfach auf die Kanarischen Inseln, um noch ein bisschen mehr Sonne zu tanken 😊
- Hier sind meine letzten Erfahrungsberichte über den Urlaub auf den Kanarischen Inseln mit Kindern:
Fuerteventura Urlaub mit Kindern
- Besseres Kindergartensystem in Spanien – es gibt private und staatliche Kindergärten und Schulen, alles so gut organisiert, dass ich noch nie gehört habe, dass jemand keinen Kita-Platz bekommen hat.
Nach Spanien Auswandern: die Nachteile im Überblick
Es gibt natürlich auch Nachteile des Lebens in Spanien, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
- Kein Kindergeld. Als arbeitende Mutter bekommt man die ersten 3 Jahre nach der Geburt des Kindes 100€, danach ist Schluss, mehr Unterstützung für Kinder gibt es in Spanien nicht.
- Weniger Mutterschaftsurlaub als in Deutschland – in Spanien dürfen frischgebackene Mütter und Väter nur 16 Wochen beim Baby bleiben, danach muss es entweder in einen Kindergarten oder jemand von den Eltern hat keinen Job mehr…
- Alles mañana – ja, das stimmt – alles wird auf morgen verschoben, man wartet manchmal monatelang auf Leistungen
- Pünktlichkeit wird nicht so ernst genommen: jedes Treffen mit Freunden, jeder Kindergeburtstag – wir sind immer die ersten und warten immer auf die anderen – man kann die Deutschen aus Deutschland rausholen, aber nicht Deutschland aus den Deutschen 😊
- Kriminalität – das hasse ich in Spanien so richtig. In Spanien wird man in der Regel nicht zur Verantwortung gezogen, wenn man etwas geklaut hat, was weniger als 500€ wert ist. Das heißt, wenn man Euch auf der Straße in Barcelona das Portemonnaie klaut, Ihr den Bösewicht selbst überwältigt und die Polizei ruft, wird das Arschloch wieder freigelassen. Deshalb fühlen sich die Taschendiebe in Barcelona so gut und so frei. Passt immer gut auf Eure Wertsachen auf! Ich wurde bereits 3 mal beklaut – an dieser Stelle 🤦
- Okupas (Hausbesetzer) – das einzigartige Problem in Spanien. Wenn die Okupas beschließen, dein Eigentum als ihr frisches Domizil zu beanspruchen, tickt die Uhr und du hast lediglich 48 Stunden, um sie von deinem Besitz zu entfernen. Aber halt! Denke daran, jegliche gewalttätige Handlungen auszuschließen. Deine beste Strategie wäre es, die Polizei zur Hilfe zu rufen. Und solltest du dich in der unglücklichen Lage befinden, dass die Okupas sich auf längere Sicht in deinem Heim einnisten, dann musst du dich auf einen zeitraubenden gerichtlichen Marathon einstellen, der sich über Monate, ja sogar Jahre erstrecken kann.
Arbeiten in Spanien
Um nach Spanien auszuwandern, musst Du deinen Aufenthalt irgendwie finanzieren. Und das ist eigentlich das erste und das wichtigste, was Du vor einer Auswanderung nach Spanien tun solltest: Dich um einen Job vor Ort oder noch besser um einen ortsunabhängigen Job kümmern.
Deine Arbeit- Möglichkeiten in Spanien:
- Als Freelancer selbständig arbeiten (Autónomo anmelden)
- Ein eigenes Unternehmen in Spanien gründen
- Im Angestelltenverhältnis in einer spanischen Firma
- Im Angestelltenverhältnis in einer deutschen Firma
Als Freelancer in Spanien leben und ortsunabhängig arbeiten
Hast Du bereits einen ortsunabhängigen Job oder möchtest einen solchen Beruf finden, musst Du Dich als „Autonomo“ in Spanien anmelden. Du kannst erstmal auch in Deutschland oder in einem anderen Land als selbständig angemeldet bleiben. Solltest Du aber in Spanien über 180 Tage im Jahr verbringen, musst Du die Selbstständigkeit in Spanien anmelden.
Welche Berufe man als Selbständige/er ausüben kann:
- Deutsche Sprache online oder offline unterrichten
- Designer
- IT-Developer
- Social Media Experte
- Virtuelle Assistenz
- Copywriter
Wie man Virtuelle Assistenz wird, erfährst Du hier :
Auf welchen Plattformen man sich am besten anmelden sollte, um einen ortsunabhängigen Job zu finden, habe ich hier detailliert beschrieben:
Und ein guter Copywriter mit ausgezeichneten SEO-Kenntnissen wirst Du innerhalb von 2-3 Stunden, wenn Du einen SEO-Workshop mit mir buchst. Stell Dir nur vor: Schreiben ist Deine Leidenschaft und Du kannst damit gutes Geld verdienen und deinen Lebenstraum von einer Auswanderung finanzieren!
Mehr Info dazu wie man SEO-Copywriting lernt und für wenn meine Workshops geeignet sind:
Was für Sozialversicherungsabgaben zahlt man als Autonomo in Spanien?
Die ersten 12 Monate zahlst Du einen Pauschalbetrag von 80€ monatlich. Danach variiert der monatliche Beitrag zwischen 230€ und 590€, abhängig von deinem Nettoeinkommen pro Monat. Dazu kommt noch die Einkommensteuer!
Unternehmen in Spanien gründen
Möchtest Du ein Unternehmen in Spanien gründen, geht das natürlich auch.
Die S.L. (Sociedad de Responsabilidad Limitada (S.L.)) ist der deutschen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ähnlich. Sie kann als Einzel-GmbH oder von mehreren Gesellschaftern gegründet werden. Das Mindestkapital beträgt 3000 Euro. Für die Gründung einer S.L. benötigt man die Beglaubigung eines Notars, was nochmal zwischen 1000€ und 1500€ kostet. Zusätzlich ist die S.L. in das Handelsregister einzutragen. Wenn es sich bei der S.L. um eine Einzel-GmbH handelt, so ist sie Sociedad de Resonsabilidad Limitada Unipersonal (S.L.U.) zu nennen.
Was sollte man sich fragen, bevor man nach Spanien auswandert?
Bevor man nach Spanien auswandert, sollte man sich ein paar grundlegende und sehr wichtige Fragen stellen:
- Welcher Teil Spaniens ist für mich am besten geeignet? Im Norden lebt es sich günstiger, es regnet aber mehr. In Katalonien ist alles viel teurer, dafür lebt man am warmen Meer mit einem milden Klima, in Andalusien ist es ab Mai sehr heiß – hält man die Hitze aus? Und so weiter…
- Wo suche ich eine Wohnung?
- Möchte ich mieten oder eine Wohnung kaufen?
- Wieviel Geld habe ich monatlich zur Verfügung?
- Zu welcher Schule werden meine Kinder gehen: privat oder öffentlich?
- Kann ich mich mit den Einheimischen verständigen?
- Warum möchte ich überhaupt auswandern und was sind meine Erwartungen?
In diesem humorvollen Blogpost habe ich die Erwartungen vor einer Auswanderung und die Realität gegenübergestellt, falls Du mal ein bisschen lachen möchtest:
Krankenversicherung in Spanien: privat oder gesetzlich?
Falls du dich längere Zeit im Land niederlassen möchtest, solltest Du in Spanien auch krankenversichert sein. Falls du in Spanien arbeitest, ist die Krankenversicherung (in diesem Fall Seguridad Social) für Dich und für Deine Kinder kostenlos.
In Spanien hast Du aber auch eine gute Auswahl an privaten Krankenversicherungen und die sind viel günstiger als in Deutschland! Du kannst Dich zwischen Sanitas, Adeslas etc. entscheiden und monatlich einen Beitrag bezahlen, der in der Regel bereits bei 50€ anfängt. Mit einer privaten Krankenversicherung hast Du viel weniger Wartezeit, Zugang zu sehr vielen Arztpraxen, Behandlungen etc.
Ich bin beispielsweise neben der gesetzlichen Krankenversicherung bei Sanitas über meinen Arbeitgeber versichert und finde diese Versicherung sehr gut (Voller Zugang zu verschiedenen Spezialisten ohne einer Überweisung des Hausarztes, privates Zimmer im Krankenhaus für mich und meinen Mann bei der Geburt, sehr viele Sanitas-Zentren etc.)
Mein Geheimtipp zur Krankenversicherung (und das erfährst Du wirklich sonst nirgendwo): Selbst wenn Du in Spanien privat versichert bist, hole dir die Karte der gesetzlichen Krankenversicherung und bewahre schön alle Unterlagen auf. Möchtest Du nämlich später zurück nach Deutschland, musst Du beweisen können, dass Du in Spanien gesetzlich krankenversichert warst, damit Du auch in Deutschland bei der gesetzlichen versichert werden darfst! Das hat mir eine Mitarbeiterin von TK verraten.
Wie soll man sich auf eine Auswanderung vorbereiten?
Noch bevor Du auswanderst, stelle fest, wie du Deine Auswanderung finanzieren möchtest. Hast Du bereits einen Job? Möchtest Du einen Job erst vor Ort suchen? Hast Du vielleicht einen ortsunabhängigen Job, den Du von überall erledigen kannst? Wollen wir zurück zu meinem SEO-Copywriting-Workshop? 😉
Noch vor Deiner Auswanderung solltest Du Dich um einen Schulplatz oder Kitaplatz für Deine Kinder kümmern. Google mal die Schulen im Wohnort, kontaktiere sie und frag nach Plätzen.
Die Spanische Sprache lernen. Nein, Du musst die Sprache nicht perfekt beherrschen, bevor Du auswanderst. Aber Du solltest die Grundkenntnisse haben, damit Du Dich mit den Nachbarn, im Cafe, mit den Ärzten und den Lehrern deiner Kinder verständigen kannst.
Du musst Dich in Deutschland NICHT direkt abmelden, wenn Du losfährst. Aber bei Deinem Finanzamt kannst Du Dich abmelden, damit Du nicht jährlich erklären musst, was Du verdienst und eine Steuererklärung machen musst.
Die ersten Schritte nach der Auswanderung
Du bist jetzt im Land deiner Träume angekommen, was nun?
Eine kleine Checkliste für Dich von mir:
- Du hast bereits eine Unterkunft
- Du hast Wasser, Gas und Strom auf deinen Namen angemeldet
- Du hast einen Schulplatz für dein Kind
- Du hast eine NIE
- Du bist angemeldet
- Du hast einen Job
- Du bist gesetzlich krankenversichert
- Du hast alle Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gesehen
- Du bist in allen deutschen und internationalen Facebook-Communities und WhatsApp Gruppen deiner Stadt (jede Stadt hat mehrere, glaub mir)
Lerne Deine Nachbarn kennen und genieße Dein neues Leben in Spanien!
Wohnung in Spanien schnell mieten – die besten Plattformen
Falls Du am Anfang deiner Auswanderung stehst und den ersten Punkt mit „nein“ beantwortet hast, habe ich hier die beste Plattformen für Dich, wo man am schnellsten in Spanien ein Apartment oder eine Wohnung findet:
fotocasa.es
idealista.com/de
uniplaces.com/de
badi.com
Auf diesen Plattformen bieten die Spanier ihre Häuser und Wohnungen für die Vermietung und zum Verkauf an und manchmal kann man ein schönes Schnäppchen ohne Vermittler finden.
Die Plattform Badi ist super für junge Leute, die ein Zimmer in einer WG suchen (eine Wohnung für sich alleine kann nämlich nicht jeder in Barcelona sich leisten, denn die Preise sind hoch).
In Spanien hast Du keine 3-monatige Kündigungsfrist, musst also auch nicht 3 Monate im Voraus Wohnungen suchen. 1-2 Wochen Vorlaufzeit reicht. Du kannst auch erstmal bei Booking.com oder bei Airbnb ein Apartment kurzfristig finden und Dich vor Ort um eine Bleibe kümmern.
Spanisch lernen
„Sollte ich denn wirklich Spanisch lernen, um nach Spanien auszuwandern?“ – Diese Frage wird oft in den Foren und Facebook-Gruppen gestellt.
Ich habe die ersten 2 Jahre in Spanien zwar Spanisch etwas verstanden, aber nicht wirklich sprechen können. Erst nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich entschieden, dass ich Spanisch gut sprechen und verstehen will. Jetzt nach 8 Jahren Aufenthalt führe ich ein 12-köpfiges Unternehmen auf Spanisch, rede mit Kunden und habe absolut keine Probleme mehr mit der Sprache.
Wer in eine touristische Gegend wie Barcelona oder Mallorca zieht und für die Arbeit kein Spanisch braucht, wird auch mit Englisch gut zurechtkommen. Für alle anderen gilt: Spanisch lernen so früh wie möglich. Ich habe schon so einige „Auswanderer“ daran scheitern sehen, dass sie keine Sprache konnten, keine Freunde fanden und sich am Ende nicht integrieren konnten.
Wo in Spanien lebt man am besten als Deutscher?
Wenn Du Dich noch nicht entschieden hast, in welcher Region in Spanien Du leben möchtest, solltest Du Dir vielleicht mehrere Regionen anschauen, bevor Du eine endgültige Entscheidung triffst. Meistens fassen Menschen den Entschluss auszuwandern, weil sie sich während des Urlaubs in Spanien in eine Stadt oder eine Region verliebt haben.
Was Du auf jeden Fall bei der Auswanderung nach Spanien beachten musst: Es gibt Regionen in Spanien, wo Du nicht nur Spanisch als Amtssprache hast. In Katalonien beispielsweise wird die Katalanische Sprache neben Spanisch sehr stark genutzt. Das bekommt man besonders zu spüren, wenn das Kind in die öffentliche Schule geht. Denn ALLE Fächer in allen öffentlichen Schulen in Katalonien werden auf Katalan geführt! Willst Du deinem Kind in der Schule helfen können? Musst Du Catalan lernen. In Baskenland spricht man auch Baskisch, in Galicien – Gallego.
Was Du außerdem beachten solltest ist, dass sich das Klima in Spanien von Region zu Region unterscheidet. Ist das Klima in Katalonien angenehm mild, mit höchstens 2 sehr heißen Sommermonaten (Juli und August), musst Du in Andalusien Hitze direkt von Mai bis November ertragen. Bist Du als Deutscher solche Hitze gewohnt?
Norden Spaniens für die Auswanderung
Galicien , Kantabrien, Asturien – der Norden Spaniens ist gut fürs Leben geeignet: günstige Lebenskosten, gutes Essen, atemberaubende Landschaften, viel Kultur und Sehenswürdigkeiten, und die Ozeane in der Nähe. Im Winter regnet es ein bisschen mehr als in anderen Regionen Spaniens, aber das ändert sich mit dem Klimawandel.
Die besten Städte zum Leben im Norden und Nordwesten Spaniens:
Vigo (Galicien): Vigo ist die größte Stadt Galiciens und bekannt für ihre Fischereiindustrie und ihren Hafen. Sie bietet eine gute Lebensqualität mit vielen kulturellen Aktivitäten und der Nähe zu wunderschönen Stränden und Naturparks.
Santiago de Compostela (Galicien): Eine Stadt voller Geschichte und Kultur, bekannt für die berühmte Kathedrale und als Ziel des Jakobswegs. Santiago bietet ein hohes Maß an Lebensqualität und hat eine angenehme Größe, die es ermöglicht, die meisten Orte zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen.
Oviedo (Asturien): Oviedo ist eine charmante Stadt mit einer hohen Lebensqualität. Sie ist bekannt für ihre historische Altstadt, ihre Universität und die nahegelegenen Naturgebiete, darunter die Berge der Picos de Europa.
Gijón (Asturien): Gijón bietet eine Mischung aus Strand- und Stadtleben. Sie hat eine lebhafte Kultur- und Nachtszene und liegt in der Nähe von einigen der schönsten Landschaften Asturiens.
Bilbao (Baskenland): Bilbao ist eine lebendige, moderne Stadt mit einer hohen Lebensqualität. Sie ist bekannt für das Guggenheim-Museum, ihre herausragende Gastronomie und ihre gut entwickelten Infrastrukturen.
San Sebastián (Baskenland): San Sebastián ist bekannt für seine wunderschöne Bucht und seine exzellente Küche. Sie bietet eine hohe Lebensqualität, mit vielen kulturellen Aktivitäten und der Nähe zu wunderschönen Stränden und Bergen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die beste Stadt zum Leben sehr subjektiv ist und von deinen persönlichen Präferenzen und Lebensumständen abhängt. Diese Städte bieten jedoch alle eine hohe Lebensqualität und sind definitiv einen Blick wert, wenn du in Betracht ziehst, in den Nordwesten Spaniens zu ziehen.
Leben auf Mallorca als Deutsche/er
Mallorca ist eine beliebte Wahl unter den Deutschen, die ins Ausland auswandern, und das aus gutem Grund. Die Insel bietet schönes Wetter, wunderschöne Strände und eine hohe Lebensqualität.
Hier sind einige Besonderheiten, die du beim Auswandern nach Mallorca als Deutsche beachten solltest:
Sprache: Die Amtssprachen auf Mallorca sind Spanisch und Katalanisch, aber es gibt eine erhebliche Anzahl von Deutschsprechenden, was die Integration erleichtern kann. Es gibt deutsche Schulen, deutsche Restaurants, Gemeinden etc. Trotzdem ist es ratsam, zumindest Grundkenntnisse in Spanisch zu erwerben, um sich besser integrieren zu können.
Immobilien: Die Immobilienpreise auf Mallorca sind in den letzten Jahren extrem gewachsen, besonders in den beliebtesten Gegenden. Noch vor 8 Jahren hätte eine gute Wohnung mit 90 m² und einem Pool nicht weit von Palma 300€ gekostet, jetzt kostet sie das Doppelte (aus eigener Erfahrung).
Lebensstil: Der Lebensstil auf Mallorca ist oft entspannter als in Deutschland. Das Klima ist mild und die Insel hat viel zu bieten, von Wandern und Radfahren bis hin zu Wassersport und Golf. Was man bedenken sollte, dass das Ganze Leben sich meist im Sommer abspielt und dass es im Winter sehr ruhig auf Mallorca ist. Viele Läden machen zu, die Strände sind leer, die Insel schläft.
Arbeit: Arbeit auf Mallorca zu finden kann eine Herausforderung sein, vor allem wenn man nicht fließend Spanisch spricht und auf einen saisonalen Job hofft. Viele Auswanderer gründen ihre eigenen Unternehmen, öffnen Restaurants und arbeiten in anderen Tourismus-bezogenen Branchen. Hast Du einen ortsunabhängigen Job, hast Du kein Problem im Winter, wenn die Touristen weg sind. Für Rentner ist es natürlich einfacher – diese leben von der deutschen Rente und genießen die Ruhe auf Mallorca.
Wenn Du erst die Insel für Dich erkunden möchtest, hier habe ich eine Liste der schönsten Strände auf Mallorca für dich:
Auswandern nach Barcelona
Das Auswandern nach Barcelona unterscheidet sich etwas vom Auswandern in andere Städte und Regionen Spaniens. Barcelona ist sehr touristisch und man kommt hier auch ohne Spanisch-Kenntnisse gut zurecht.
Barcelona ist auch eine sehr teure Stadt: hier kostet ein Zimmer in einer WG teilweise sogar 700-800€! Für eine Mietwohnung für eine kleine Familie zahlt man in einer guten Gegend ab 1500€ und für ein schönes Haus in den Vororten legt man monatlich durchschnittlich 5000€ auf den Tisch.
Barcelona ist eine dynamische Stadt, die meiner Meinung nach perfekt für Jugendliche und Singles geeignet ist. Mit 20 Jahren soll man hierher ziehen und ein paar Jahre leben: internationale Festivals, Parties, Meet-Ups, verschiedene Veranstaltungen – man muss sich richtig doof anstellen, um keine Menschen kennenlernen zu können. Sobald man aber eine Familie hat und Kinder kriegt, sind die Vororte besser fürs Leben. Es ist viel grüner, die Kriminalität ist nicht so kritisch wie in Barcelona und man hat auch in den Vororten eine gute internationale Community. Gavá, Castelldefels, Sitges – nur um ein paar schöne Vororte von Barcelona zu nennen.
Wenn Du in Barcelona oder in der Umgebung lebst, hast Du es sehr nah am Meer, kannst jedes Wochenende ein neues Restaurant oder eine neue Bar besuchen und jede Woche einen Ausflug zu einem schönen Ort in Katalonien unternehmen – es gibt so viele davon! Auch dafür habe ich eine ausgezeichnete Liste mit den schönsten Dörfern, Stränden, Bergen und Sehenswürdigkeiten: 28 schöne Orte in der Nähe von Barcelona.
Auswandern mit Kindern: Schule
Wenn du mit deinen Kindern nach Spanien ziehen willst, musst Du zuerst eine Schule für sie finden. In großen Städten und auch auf Mallorca gibt es viele Schulen, auch internationale und deutsche zur Auswahl.
Alleine in Barcelona gibt es die Deutsche Schule in Pedralbes, die Schweizer Schule in Gracia, die Züricher Schule und viele verschiedene Kitas und Kindergärten, wo ebenfalls Deutsch gesprochen wird. Das sind alle privaten Schulen, wo Du mindestens 600-800€ monatlich einplanen musst. Es gibt sehr viele internationale Schulen in Barcelona und in den Vororten – sehr beliebt und bekannt ist die BSB – Britisch School of Barcelona, die man auch in vielen Vororten finden kann. Hier wird auf Englisch unterrichtet und man sollte mit 1000€ pro Monat rechnen.
Möchtest Du kein Geld für die Schule Deines Kindes bezahlen, hast Du viele öffentliche Schulen als Alternative. Die kosten absolut nichts. Wie bereits erwähnt, wird in einigen Teilen von Spanien, wie zum Beispiel Katalonien, Valencia oder dem Baskenland, neben Spanisch auch andere Sprachen gesprochen und in den öffentlichen Schulen gelehrt. Sei als bereit, dass Dein Kind gar keinen Spanischunterricht in der Schule bekommt, sondern beispielsweise nur Catalan.
Und vergiss nicht, deine Kinder rechtzeitig in Deutschland von der Schule abzumelden, bevor ihr umzieht. Auch in Spanien gilt die Schulpflicht für die Kinder.
Wieviel Geld braucht man, um nach Spanien zu wandern
Ich werde oft gefragt, wie viel Geld man zum Auswandern nach Spanien braucht. Das ist natürlich eine sehr subjektive Frage. Es gibt Menschen, die in einer WG mit 5 anderen Menschen für 300€ monatlich leben und nicht mehr als 300€ fürs Essen ausgeben, zu Fuß laufen oder Fahrrad fahren und deshalb nicht so viel zum Leben brauchen.
Andere wiederum gehen jedes Wochenende ausgehen, eine Yacht brauchen und ein Haus im Vorort von Barcelona für 5000€ mieten.
In Galicien lebt es sich viel günstiger als in Katalonien, in einem Dorf braucht man nicht so viel Geld wie in einer Großstadt.
Ich bin immer der Meinung, dass man eher vor kleinen Einnahmen Angst haben sollte als vor großen Ausgaben und immer auf der Suche nach guten Verdienstmöglichkeiten sein sollte. Wusstest Du, dass Du mit Copywriting Dir langfristig passives Einkommen aufbauen kannst? Wenn Du gute SEO-Texte schreibst, kannst Du Dir einen Blog aufbauen, bei dem Du mit Affiliate-Links, Google AdSense und Backlink-Verkauf monatlich gutes Geld dazu verdienen kannst. Das lernt man übrigens auch in meinen Workshops. Na, habe ich Dein Interesse geweckt?
Mehr Info zum Copywriting Workshop findest Du hier:
So ganz ohne Geld würde ich nicht nach Spanien auswandern. Wozu? Du möchtest hier ein schönes Leben genießen, Dir etwas leisten können, schöne Orte sehen, eine gute Wohnung leisten etc. Soziale Leistungen, wie man sie aus Deutschland kennt, gibt es hier nicht, Kindergeld wie in Deutschland gibt es hier auch nicht. Nach Spanien kommt man, um das Leben zu genießen.
Ich habe ein paar Freunde und Bekannte, die ebenfalls nach Spanien ausgewandert sind, interviewt – hier sind deren Berichte und Erfahrungen und andere Artikel, zum Thema „Auswandern nach Spanien“ die Dich interessieren könnten:
Auswandern nach Spanien – die Erfahrungsberichte von meinen Freunden:
Interviev mit Manuel Riveiro Rodriguez: